Das Projektvideo zu GoBIG bietet einen Einblick in die vieflältigen Tätigkeiten! Danke an alle Jugendlichen, die mitgewirt haben.
Ihr seid großartig :)
Die Offenen Jugendarbeit zeichnet sich insbesondere durch niederschwellige sozialräumlich ausgerichtete Angebote wie Streetwork und niederschwellige Jugendberatung dadurch aus besonders sozialökonomisch benachteiligte und bildungsferne Jugendliche und ihre Freundeskreise zu erreichen, die sonst kaum durch gesundheitsförderliche Maßnahmen gefördert werden können.
Das Gesundheitsförderungsprojekt GO BIG zielt darauf ab, die Gesundheitskompetenz und das Gesundheitsverhalten von benachteiligten Mädchen und Burschen mit und ohne Migrationshintergrund zu fördern und zu einer gesundheitlichen Chancengleichheit zwischen Geschlechtern und sozioökonomischen Gruppen im Jugendalter beizutragen.
Dies wird mit aufeinander abgestimmten niederschwelligen Maßnahmenpaketen wie Aktionswochen & darauf aufbauende Workshops, Bewegungsangebote sowie ein Gartenprojekt erreicht und findet im Setting Offene Jugendarbeit auf verschiedenen Ebenen in der Projektregion statt. Eine Wohlfühlkarte und ein Buch wird begleitend mit Projektteilnehmer*innen erstellt.
GO BIG behandelt mit Seelische Gesundheit, Sucht- & Gewaltprävention, Sexualität, Gesundheitssystem & Medizin, Bewegung und Ernährung sechs verschiedene Schwerpunktthemen.
Das Projekt, aktuell gefördert durch das Bundeskanzleramt (ehemalig BMEIA) dem Fonds Gesundes Österreich, das Land Niederösterreich/Integration, dem Kleinregionsfonds NÖ und der Stadtgemeinde Berndorf findet raumgebunden und im öffentlichen Raum statt, bezieht mehrere Gesundheitsdeterminaten ein und erreicht dabei auch „hard to reach“ Jugendliche.
Im 2. Jahr werden Jugendliche stärker in die Projektdurchführung eingebunden, um ein selbstständiges Fortbestehen nach Projektende zu gewährleisten.
Das Projekt schließt mit einer österreichweiten Tagung in der Region ab.
Zusätzlich setzt GO BIG Interventionen und Maßnahmen im Setting "Offene Jugendarbeit".
Die Einrichtungen der Jugendinitiative nehmen u.a. am Zertifzierungsprozess "Gesundheitskompetente Offene Jugendarbeit" der BOJA teil.
GO BIG bindet politische Entscheidungsträger*innen, andere soziale Einrichtungen in der Region sowie Gesundheitsexpert*innen in das Projekt ein und verfolgt einen starken partizipativen Ansatz der Zielgruppe.
Durch die FH Eisenstadt/Department Soziale Arbeit findet eine Prozessevaluierung des Projektes statt.
Eine Sozialwissenschaftliche Studie unser Soziologien Mag. Andrea Bröthaler zum "Gesundheitszustand Jugendlicher in der Projektregion" ergänzt zusätzlich die Aktivitäten und Ergebnisse des Projektes.
1. AKTIONSWORKSHOPS
Die Aktionstage/Aktionsworkshops zielten darauf ab eine erste Auseinandersetzung in die oben angeführten Schwerpunkte mit Jugendlichen zu setzen und Themenfelder der Jugendlichen ausfindig zu machen, die sich besonders beschäftigen.
Die 33 Aktionsworkshops waren deshalb so konzipiert, dass sie direkt in der Lebenswelt der Jugendlichen stattfanden und einen niederschwelligen lustvollen Einstieg in die Themenschwerpunkte boten. Diese fanden jeweils am Beginn der Schwerpunktmonate an 4 verschiedenen Orten in der Lebenswelt der Jugendlichen statt. Die Gemeinden wurden so ausgewählt, sodass das größtmögliche Einzugsgebiet in der Projektregion abgedeckt werden konnte. (Berndorf, Bad Vöslau, Leoberdorf, Günselsdorf) 2 Aktionsworkshops pro Schwerpunktthema wurden dabei geschlechtsspezifisch nur für Mädchen und Burschen gestaltet. Es wurden insgesamt 33 Aktionsworkshops zu den Schwerpunktthemen: Ernährung, Suchtprävention, Bewegung, Sexualität, Seelische Gesundheit, Medizin durchgeführt.
2. WORKSHOPS
Die Workshops in den Schwerpunktmonaten waren so aufgebaut, dass sie die Jugendlichen dort abholten, wo sie sich im Moment befanden. Konzipiert wurden sie nach konkreten Äußerungen und Bedürfnissen von Jugendlichen im Rahmen der Aktionsworkshops. Es fanden 23 gemischtgeschlechtliche Workshops in Jungendtreffs und im öffentlichen Raum statt.
Insgesamt konnten im öffentlichen Raum 337 jugendliche Teilnehmer*innen erzielt werden.
Mädchen und Burschen haben unterschiedliche Gesundheitslagen und weisen unterschiedliche gesundheitliche Verhaltensweisen auf. Deshalb war es innerhalb des Projektes auch wichtig einen zusätzlichen geschlechtshomogenen Frei/Schutzraum für Mädchen aber auch für Burschen zu ermöglichen. Durch die an Burschen ausgerichteten Aktionstage, Aufbauworkshops und Schwerpunkte im Bereich Bewegung und Garten/Ernährung wurden 284 Teilnehmer erreicht. Die geschlechtsspezifischen Aktionstage und Workshops und Angebote für Mädchen konnten 354 Mädchen und 93 Erwachsene (u.a. Fraueninformationsfrühstück zum Thema Depression) erreichen.
3. BEWEGUNG
Die Förderung von Bewegung und körperlicher Aktivität ist ein wesentliches Ziel im Rahmen der Gesundheitsförderung von Jugendlichen (Bundesministerium für Gesundheit, 2012) und hängt signifikant mit dem Grad der Gesundheitskompetenz zusammen (Röthlin et al., 2013). Insbesondere Jugendliche aus sozial benachteiligten Kontexten weisen ein eher ungünstiges Bewegungsverhalten auf (Bundesministerium für Gesundheit, 2012). Zusätzlich besitzt Sport ein hohes integratives Potential und schafft Raum im "Tun" und der "Bewegung" Themen zu bearbeiten. Im Maßnahmenpaket "Bewegung" wurde ein wöchentliches, offenes Bewegungsangebot für die Zielgruppe angeboten.
Zusätzlich fanden Bewegungsangebote nur für Mädchen und nur für Burschen im geschlechtshomogenen Setting statt.
Im ersten Projektjahr konnten durch 31 Angebote 467 Jugendliche erreicht werden.
Positive Auswirkungen des Projektteiles auf das Verhalten der Teilnehmer*innen können bereits durch andere Einrichtungen bestätigt werden.
4. GARTEN/ERNÄHRUNG
Der Projektteil Garten/Ernährung ist ein regelmäßiges Angebot für Jugendliche. Dabei liegt der Fokus darin, Jugendliche dabei zu unterstützen ihre Ideen und Vorstellungen von Beginn an umzusetzen und ihr Gesundheitsverhalten, insbesondere auch Ernährungskompetenzen, zu stärken. Das Erfahren von Selbstwirksamkeit im Rahmen der unterschiedlichen Aktivitäten soll dazu beitragen auch Selbstwert und Eigeninitiative in anderen Lebensbereichen zu fördern. Um dies zu erreichen werden unterschiedliche Methoden genutzt, um den Jugendlichen den Umgang mit Pflanzen, die regelmäßige Betreuung eines Gartens und die Verarbeitung von selbstangebauten Lebensmittel näher zu bringen.
Außerdem wurde im Garten die Möglichkeit geboten selbst beim Bau von Palettenmöbeln mitzuwirken, angebaute Nahrungsmitteln weiter zu verrbeiten und auch den Ablauf mitzubestimmen.
Im ersten Projektjahr fanden 42 Angebote statt, die auch Aktionen im öffentlichen Raum "Gesunde Suppe am Bahnhof" oder Projektvorstellung in der Produktionsschule Bad Vöslau beinhalten. Zusätzlich wurden Kochworkshops mit der Ernährungsberaterin Mag. Antonia Pierer in den Jugendtreffs der Region durchgeführt.
Während des gesamten Jahres wurden bereits Rezepte mit den Jugendlichen gesammelt.
Mag. Anonia Pierer stellte uns weitere zur Verfügung, die dann mit weiteren Informationen und Beiträgen von Jugendlichen in ein selbstgestaltetes Buch bzw. Schüler*innenkalender mit den Jugendlichen im Jahr 2020 verarbeitet werden sollen.